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Das Reallabor Bigge

Die allgemeine Ausgangslage für das Budget für Arbeit gestaltet sich positiv (s. länderspezifische Ausgangslage). Mit dem wissenschaftlichen Tandempartner, der Universität Gießen, konnten im Reallabor Bigge und der WfbM des Josefsheim verschiedenste Ansätze zur Optimierung der Inklusionschancen angestoßen werden.

In Bigge werden viele Möglichkeiten für den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt genutzt

Im Josefsheim Bigge werden vielfältige Möglichkeiten zur Identifizierung und Nutzung von Gelingensbedingungen für das Budget für Arbeit sowie die Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt genutzt. Mit einem ganzheitlichen Ansatz und der Unterstützung durch die Universität Gießen als Tandempartner im Reallabor wurden bestehende Maßnahmen optimiert und neue Impulse aufgenommen. Durch die Vielfalt verschiedenster Aspekte werden unterschiedliche Gelingensbedingungen thematisiert als auch der Aufenthalt in der WfbM des Josefsheim selbst zu einem Gelingensfaktor auf dem Weg zum Budget für Arbeit werden kann.
Die Vorstellung des Projektes in der Einrichtung lenkt beispielsweise den Fokus auf eine berufliche Perspektive außerhalb der Werkstatt und sensibilisiert für positive Einflussfaktoren (Gelingensbedingungen). Gleichzeitig werden Interessierte in Übergangsgruppen Schritt für Schritt auf den Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet. Auch eine Vorbereitung auf einen Außenarbeitsplatz oder sensibler mit den eigenen Fertigkeiten und beruflichen Interessen umzugehen, können ein wichtiger Schritt sein. Kurz-, mittel und langfristige Ziele werden ausbalanciert und aufeinander abgestimmt. Mit Hilfe einer Sozialraumanalyse können darüber hinaus konkrete Aspekte herausgearbeitet werden, die mit dem/der potentiellen Budgetnehmenden bearbeitet werden, um beruflich voranzukommen. In diesem Sinne wird auch auf gesellschaftlich relevante Zusammenhänge und Netzwerke für den Weg auf den Arbeitsmarkt aufmerksam gemacht. Eine Sensibilisierung für die eigenen beruflichen Tätigkeitsinteressen und besonderen Kompetenzen (u.a. Medienkompetenz) zeigen individuelle Möglichkeiten und Stärken auf. Darüber hinaus wird über Instrumente wie dem Ambulatory Monitoring deutlich gemacht, dass es in der heutigen Zeit mit Hilfe moderner Coachinginstrumente begleitend stützende Mechanismen gibt. Diese können die anleitenden und begleitenden Hilfen des Budgets für Arbeit ergänzen. Um mit den Unternehmen in Kontakt zu kommen, werden klassische Mechanismen wie dem Außenarbeitsplatz oder Praktika genutzt, aber auch sensibilisierende Kontaktmöglichkeiten für WfbM-Angehörige und Arbeitgeber, wie der Aktion „Schichtwechsel“.

Grafik Landkarte mit Ortangabe der Tandempartner Josefsheim und JLU Gießen des Reallabors Bigge

Das Budget für Arbeit bedarf vielfältiger Förderung

Um positiv auf das Budget für Arbeit einzuwirken und potentielle Budgetnehmende auf dem Weg auf den allgemeinen Arbeitsplatz durch eine WfbM bestmöglich zu unterstützen, bedarf es der Förderung verschiedener Gelingensfaktoren. Zu allererst müssen alle Beteiligten auf das Thema aufmerksam gemacht und angemessen aufgeklärt werden. Studien zeigen, dass ein Informationsdefizit hinderlich für die Umsetzung ist. Hierbei ist besonders wichtig, dass es sich nicht nur um Informationen zum Budget für Arbeit selbst handelt, sondern auch Informationen für Zugangswege und Netzwerke, um Kontakte zu Arbeitgebern herzustellen. Nicht vergessen werden dürfen in diesem Zusammenhang Informationen über die eigenen Fähigkeiten und beruflichen Wünsche. Wenn Können und Wollen im Einklang sind, ist das die beste Ausgangsvoraussetzung für den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt.

schematische Grafik der Gegenüberstellung von strukturellen und lebensweltlichen Bedingungen zur Übergangsgestaltung auf den Arbeitsmarkt

Auffrischung und Sensibilisierung für das Budget für Arbeit

Grafik Innere Haltung zum Budget für Arbeit und Einbindung von Mitarbeitern

Ein großer Fokus wurde auf die Publikation innerhalb der Einrichtung gelegt. Hier wurde das Projekt ausführlich vorgestellt.
Eine Präsentation und Bekanntmachung des Projektes fand im Rahmen der Abteilungsleitungskonferenz und während einer Mitarbeiterversammlung der Werkstatt statt. Hier wurde besonders auf die Motivation der Beschäftigten und auf die Zusammenarbeit und Unterstützung der Integrationsassistentin hingewiesen.

Grafik berufliche Teilhabe und Bildung

Ebenso wurde das Projekt dem Case Management der Einrichtung vorgestellt, da diesem im Rahmen der Tätigkeit eine von der Leistungserbringung unabhängige Steuerung des Teilhabemanagementprozesses für jede/jeden Beschäftigten obliegt.
Der Beirat und die Frauenbeauftragte der Werkstatt wurden ebenfalls über das Projekt informiert, sodass auch sie wiederum Fragen der Beschäftigten, im Rahmen ihrer Tätigkeit, beantworten können.
Eine barrierefreie Präsentation wurde erstellt und den Werkstattbeschäftigten in ihren jeweiligen Arbeitsgruppen, mit Vorstellung der Integrationsassistentin, vorgestellt.

Aufbau einer Übergangsgruppe

Grafik 5 Schritte für den Übergang auf den Arbeitsmarkt

Die Übergangsgruppe wurde von den Bigger Werkstätten entwickelt und im Rahmen des Projektes konzeptionell neu ausgerichtet. Die Übergangsgruppe dient als Grundlage für die Arbeit im Projekt BfA.
Die Übergangsgruppe liefert einen wichtigen Beitrag zur Qualifizierung zum Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Gruppe setzt sich aus jenen Beschäftigten zusammen, die einen Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt als derzeit realistisches Ziel verfolgen. Leiterin der Gruppe ist die Integrationsassistentin, die im Sinne eines Coaches begleitet und unterstützt. Der Aus- und Einstieg in die Gruppe ist ganzjährig möglich. Sowohl Gruppenangebote als auch Angebote für individuelle Bedarfe werden in der Übergangsgruppe abgedeckt. Folgende Themen zur Stärkung sozialer Kompetenzen sowie lebenspraktischer Fähigkeiten und zur Verbesserung und Erlangung notwendiger Schlüsselkompetenzen für den allgemeinen Arbeitsmarkt finden unter anderem statt: Handlungsorientierte Verfahren durch Präsentationen (etwa zu arbeitsvertraglichen Rechten und Pflichten), Gruppenarbeiten sowie Gruppendiskussionen, Rollenspiele, Bewerbungstraining sowie die Nutzung von Materialien zur persönlichen Zukunftsplanung nach Doose. Weitere Themen der Übergangsgruppe sind die Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen und der regelmäßige Austausch zwischen Gruppenleiter:in, Bildungsbegleiter:in und Integrationsassistent:in. Bei Bedarf werden interne oder externe Fachkräfte zu Einheiten der Gruppen hinzugezogen oder Beschäftige individuell weitervermittelt (bspw. bei der Notwendigkeit eines Gabelstaplerführerscheins oder eines Mobilitätstrainings).
Die Übergangsgruppe trifft sich aktuell einmal wöchentlich, um sich auf dem gemeinsamen Weg gegenseitig zu unterstützen. Die Dauer der Übergangsgruppe beträgt in der Regel ein Jahr und endet mit einem Teilhabegespräch.

Anfang März 2023 endete für sieben Beschäftigte die Teilnahme an der Übergangsgruppe. Die Uni Gießen führte am 06.03.2023 eine Evaluation der Übergangsgruppe durch. Durch Einzelinterviews der Teilnehmenden wurden Daten erhoben und werden nun ausgewertet.

Erste Erfahrungen der Übergangsgruppe zeigen, dass das Thema Übergang in der WfbM weiterhin eine Informationsnotwendigkeit hat, um alle Beteiligten darauf aufmerksam zu machen. Auch die Rolle der Inklusionsassistentin muss stetig kommuniziert und in den Strukturen der WfbM etabliert werden. In einer Videopräsentation, in der die Inklusionsassistentin über ihre Rolle berichtet, den Übergang skizziert und zu einem Bildungsangebot eingeladen hat, konnte bei weiteren Werkstattbeschäftigte Interesse geweckt werden. Im Rahmen eines Bildungsangebotes wurde den Interessierten der Weg des Übergangs bis hin ins Budget für Arbeit erläuterte. Somit konnten 10 weitere Beschäftigte für eine neue Übergangsgruppe gewonnen werden.

Sozialraumanalyse

In Zusammenarbeit mit der Uni Gießen konnte der geplante Workshop im Format des World Cafés (Sozialraumanalyse) durchgeführt werden. Mitarbeitende aus den unterschiedlichsten Bereichen des Josefsheims haben an dieser Veranstaltung teilgenommen. Beteiligt waren ebenso neben der Geschäftsführung des Josefsheim Bigge die unmittelbar in der WfbM tätigen Mitarbeitenden, Gruppenleiter:innen; Inklusionsassistent:innen sowie Mitarbeiterin des zuständigen Integrationsfachdienstes. Durch die Einbindung möglichst vieler Akteure sollten Wege und Strategien gefunden werden, um die Übergangsbegleitung zu optimieren und Übergänge zu forcieren.
Das Thema und die Fragestellung wurden mit dem Tandempartner auf das Reallabor zugeschnitten und in Abstimmung erarbeitet. Die Fragestellungen lauteten:

  • Wie können Übergänge in Praktika und auf den ersten Arbeitsmarkt in der WfbM gefördert werden?
  • Wie können Menschen mit Behinderung in der Werkstatt durch Empowerment zur Teilhabe am ersten Arbeitsmarkt befähig werden?
  • Auf welchen festen Strukturen lassen sich Potentiale erkennen und neue Beziehungen für den Übergang gestalten?

Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden gebündelt und evaluiert. Am Ende dieses Workshops standen zahlreiche Ideen, Ansätze und Potentiale für eine sozialraumorientierte Übergangsbegleitung. Das Team der Einrichtung erarbeitete aus den Ergebnissen kurz-, mittel, und langfristige Ziele für die Übergangsgestaltung der WfbM. Momentan beschäftigt sich das Josefsheim Bigge mit der Umsetzung und Implementierung der Ergebnisse, um sie gewinnbringend, beim Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt, einzusetzen.
Am 11.08.2022 wurde den Teilnehmenden des inklusiven World Cafés im Josefsheim Bigge die Präsentation der Ergebnisse der Sozialraumanalyse (online) vorgestellt.

schematische Darstellung von Handlungsmöglichkeiten bei einem World Cafe

Eines der Ergebnisse der Sozialraumanalyse war der Wunsch nach einem Mitarbeiter-Übergangsforum. Interessierte Mitarbeitende, die Lust haben, beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu unterstützen und mitzuwirken, wurden daraufhin zu einem Treffen am 22.03.2023 eingeladen. Die Idee war, dass Beschäftigte, die an einem Übergang/ externen Praktikum interessiert sind, sowie Mitarbeitende mit entsprechenden Kontakten zu Betrieben, mittels dieses Forums zueinander finden. Ziel dieses Forums war das gemeinsame Brainstormen und Entwickeln von Ideen für Praktika, Einzel-Außenarbeitsplätzen oder feste Arbeitsstellen für Beschäftigte der WfbM.
Teilgenommen haben neben neun Mitarbeitenden der WfbM und einer Mitarbeiterin der Universität Gießen drei Beschäftigte, die das Ziel eines Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt haben. Diese erzählten von ihren Interessen, bisherigen beruflichen Erfahrungen und Wünschen für ihre berufliche Zukunft. Es entstand ein Brainstorming, bei dem vielfältige Ideen entstanden und Betriebe aus der Region Olsberg als potentielle Praktikums- bzw. Arbeitgeber gesammelt wurden. Gemeinsam wurden neue Arbeitsfelder für die Beschäftigen entwickelt und entdeckt. Für alle Beteiligten war das erste Übergangsforum ein voller Erfolg. Eine nächste Auflage wird folgen. Die gesammelten Daten werden nun in eine Betriebsdatenbank zusammengefügt und können jederzeit abgerufen werden.

Weitere Informationen zur Sozialraumanalyse erhalten Sie im gleichnamigen Abschnitt dieser Website. Über den an dieser Stelle hinterlegten Link „Sozialraumanalyse“ gelangen Sie bequem in den entsprechenden Bereich.

Berufsinteressentest

Grafik Ergebnisse NVBIT

Die Inklusionsassistentin der Bigger und Lipperoder Werkstätten wurde in der Durchführung, Auswertung und Interpretation des von der KU Eichstätt entwickelten nonverbalen Berufsinteressentests (NVBIT) in 2022 geschult. Der NVBIT wird in Zukunft neben den aktuell verwendeten Verfahren zur Begleitung der selbstbestimmten Wahl der Beschäftigungsoption eingesetzt.

Der NVBIT mit seinen Inhalten und seiner Funktionsweise werden im Bereich der Nutzung digitaler Medien im Zusammenhang mit dem Budget für Arbeit näher erläutert. Über den an dieser Stelle hinterlegten Link „NVBIT“ gelangen Sie bequem in den entsprechenden Bereich dieser Website.

Der praktische Nutzen und die Notwendigkeit entsprechender Testverfahren wurden von im Projekt interviewten Personen bestätigt.

„Interessensdiagnostik ist wichtig, damit ein Matching stattfinden kann, damit man gezielt Arbeitgeber akquirieren kann, sinnvolle Stellen schaffen kann, Nischen identifizieren kann.“ (EXP-33, Pos. 91)

„Also schauen, wo sind die Interessen der Person, die da zu mir kommen, wo sind die Fähigkeiten, wo sind die Schwächen, um dann zu gucken, wo würdest du denn hinwollen.“ (EXP-24, Pos. 83

Medienkompetenzschulung

grafische Darstellung der Modulübersicht der Medienkompetenzschulung im Projekt BfA Gelingt

Die Teilnehmenden der Übergangsgruppe wurden 2022 in einem Workshop zur Medienkompetenz durch einen Mitarbeiter der Universität Gießen geschult.
Da bereits die Übergangsgruppe 2023 im Josefsheim Bigge gestartet ist, fand die Medienkompetenzschulung der neuen Teilnehmenden im Mai 2023 statt

Die Nutzung digitaler Medien und die dafür erforderliche Medienkompetenz werden im Abschnitt Nutzung digitaler Medien näher erläutert. Über den an dieser Stelle hinterlegten Link „Medienkompetenz“ gelangen Sie bequem in den entsprechenden Bereich dieser Website.

Monitoring und Coaching

Bild: Hand bedient die Software Workcoach an einem Smartphone

Das von der KU Eichstätt entwickelte Unterstützungskonzept auf Basis von Monitoring und Coaching für (potenzielle) Budgetnehmer:innen nach der Aufnahme einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt, wurde im Josefsheim Bigge seit Anfang 2023 durchgeführt.
Zur Implementierung des Monitorings und Coaching Konzepts wurden zunächst die Teilnehmenden der Übergangsgruppe in einem Workshop zur Medienkompetenz geschult. Ebenso fand eine Schulung der Integrationsassistentin, die als Coach fungiert, zur Bedienung dieses Unterstützungskonzeptes statt.
Die Erfahrung zeigt, dass gerade bei den Teilnehmenden in den ersten Wochen eines Praktikums Unsicherheiten und Ängste auftreten. Um hier zeitnahe Unterstützung anfordern zu können, wurde die Methode des Ambulatory Assessment bereits bei der Anbahnung in ein mögliches Beschäftigungsverhältnis, nämlich schon im Praktikum, angewandt. Erste Erkenntnisse und Erfahrungen konnten so gewonnen werden und wurden von der KU Eichstätt ausgewertet.

Eine konkrete Beschreibung dieser innovativen Unterstützungsmöglichkeit erhalten Sie im Abschnitt über die Nutzung digitaler Medien. Über den an dieser Stelle hinterlegten Link „Ambulatory Monitoring“ gelangen Sie bequem in den entsprechenden Bereich dieser Website.

Akquise von Betrieben

Grafik Netzwerk zu Arbeitgeber und mögliche Kontaktstellen

Eine der wesentlichen Aufgaben des Projektes, bezogen auf die Umsetzung des BfA´s im Reallabor, ist die Akquise von Praktikums- und Arbeitsplätzen. Hier arbeitete die WfbM Bigge sowohl mit Kalt- als auch Warmakquise. Im Rahmen der Kaltakquise erweiterte die Integrationsassistentin die Betriebsdatenbank durch den Besuch einer Ausbildungsmesse in Brilon sowie die Teilnahme an der Aktion Schichtwechsel.
Ebenfalls werden die bestehenden Kontakte aus der Betriebsdatenbank zur Warmakquise genutzt und kontinuierlich gepflegt.
Auch die im Übergangsforum gesammelten Betriebe aus der Region Olsberg die als potentielle Praktikums- bzw. Arbeitgeber gesammelt wurden, fließen ebenfalls in die Betriebsdatenbank mit ein.

Aktion Schichtwechsel

Am 22.08.2022 nahmen die Bigger und Lipperoder Werkstätten erneut am Aktionstag Schichtwechsel teil. Menschen mit Behinderung tauschten mit Menschen ohne Behinderung ihren Arbeitsplatz. Arbeitgeber, die an diesem Aktionstag teilgenommen haben, konnten sich persönlich einen Eindruck von der Werkstatt und ihrer Vielfältigkeit verschaffen. Das Ergebnis war das Knüpfen neuer Kontakte, bei denen potentielle Arbeitgeber für die Beschäftigten geworben werden konnten.
Exemplarisch kann ein Kontakt mit einem Freizeitpark hervorgehoben werden.

Am 26.01.2023 fand ein Arbeitgebertreffen mit Personalverantwortlichen des Freizeitparks statt.
Gemeinsam mit der Uni Gießen trafen sich am 26.01.2023 die interessierten Beschäftigten, teils aus der Übergangsgruppe, um sich auf ein Treffen vorzubereiten. Es wurden mögliche Fragen an den Arbeitgeber erarbeitet. Am 06.02.2023 fand dann das Arbeitgebertreffen mit der Übergangsgruppe im Speeddating-Format hier in Bigge statt.

Bei einer anschließenden Betriebsbesichtigung am 23.03.2023 wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt wurde. Nun haben vier Beschäftigte die Möglichkeit sich auf einem Einzel-Außenarbeitsplätzen im Betrieb zu erproben und weiter zu qualifizieren. Eine langfristige Zusammenarbeit ist von beiden Seiten aus angestrebt, das Unternehmen formuliert als klares Ziel, selbst inklusiver zu werden.

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Anleitung und Begleitung im Rahmen des Budgets für Arbeit

Das LWL-Budget für Arbeit besteht bereits seit dem Jahr 2008.
Beim Wechsel aus einer WfbM oder Alternativen zur Werkstattaufnahme kann bei Abschluss eines sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisses je nach Einzelfall für die Dauer von bis zu fünf Jahren ein Lohnkostenzuschuss von bis zu 75 % der Arbeitnehmerbruttolohnkosten gezahlt werden. Falls ein Wechsel aus einer WfbM erfolgte, kann ein Lohnkostenzuschuss auch über eine fünfjährige Beschäftigungszeit hinaus auf Antrag erbracht werden.
Auf Wunsch einer leistungsberechtigten Person mit Behinderungen werden Aufwendungen für die wegen der Behinderung erforderliche Anleitung und Begleitung am Arbeitsplatz im Rahmen des Budgets für Arbeit erbracht.
Dies war bislang die Aufgabe des Integrationsfachdienstes. Die Zuständigkeit der Werkstatt erlosch mit Eintritt in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis. Damit in NRW die Werkstatt die weitere Begleitung des/der ehemaligen Werkstattbeschäftigten übernehmen darf, muss ein entsprechendes Fachkonzeptes zur Beantragung von Leistungen zur Anleitung und Begleitung von Budgetnehmer*innen im Rahmen eines Antrages beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eingereicht werden. Dieser prüft den Antrag und schließt mit der Werkstatt eine Leistungsvereinbarung. Erst dann darf die Werkstatt die weitere Be-treuung übernehmen und finanziell abrechnen.
Um die Budgetnehmer:innen nach ihrem Austritt aus der WfbM weiterhin betreuen zu können, erarbeitete das Josefsheim ein Fachkonzept, um Leistungen zur Anleitung und Begleitung vom LWL refinanziert zu bekommen.
Inhalte dieses Fachkonzeptes sind unter anderem:

  • Zielgruppe
  • Darstellung der Arbeitsweisen und Methoden zur Begleitung und Anleitung im BfA
  • Darstellung des Personalaufwandes und der Ausstattung
  • Kooperationen und Kontakten

Die Begleitung durch die WfbM ist eine wichtige Gelingensbedingung für eine dauerhafte Sicherung des Arbeitsverhältnisses im BfA. Aufgrund der langjährigen Begleitung durch die Integrationsassistentin besteht ein besonderes Vertrauensverhältnis sowohl zum/zur Beschäftigten als auch zum Arbeitgeber. Durch die Teilnahme an der Übergangsgruppe und die individuelle Betreuung sind die Stärken und Schwächen des/der Beschäftigten der Integrationsassistentin ausreichend bekannt. Somit ist eine Kontaktaufnahme bei Problemen oder Krisensituationen mit weniger Hemmungen verbunden, was eine direkte Problemlösung vereinfacht.
Ende 2022 wurde das Fachkonzept der Werkstatt für behinderte Menschen zur Anleitung und Begleitung am Arbeitsplatz im Budget für Arbeit (§61 Abs. 2 SGB IX) eingereicht und bewilligt. Eine entsprechende Leistungs- und Vergütungsvereinbarung ist aktuell noch vom Leistungsträger in Arbeit.

Gelingensbedingungen im Reallabor Bigge

Darstellung von Gelingensbedingungen im Reallabor Bigge Teil 1
Darstellung von Gelingensbedingungen im Reallabor Bigge Teil 2
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