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Reallabor – Forschung auf Augenhöhe

Reallabor als wissenschaftlicher Forschungsansatz bringt Erkenntnisse und Methoden aus der „traditionellen“ Forschungsmethodik mit Erfahrungen und Wissen aus der gesellschaftlichen Praxis zusammen. Es entsteht ein transdiziplinärer Handlungsraum der das Beste aus beiden Welten zusammenbringt und größtmögliches Potential offenlegt.

Reallabor – Eine kurze Beschreibung

Vor dem Hintergrund bisheriger Forschungsergebnisse und Methoden zur Analyse des Budgets für Arbeit bietet der Reallaboransatz neue Möglichkeiten, weil durch die Kooperation mit außerwissenschaftlichen Partnern spezifische realweltliche Bezüge genutzt werden. Darüber hinaus wird durch die partizipative Beteiligung und dem realexperimentellen Ansatz die Nachhaltigkeit und Innovationskraft vor Ort gestärkt.
Im Projekt BfA Gelingt wurden für die Reallabore und der Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Praxis Tandems zwischen den beteiligten Hochschulen und kooperierenden Einrichtungen gebildet. Beispielsweise bildeten die Universität Gießen und die WfbM des Josefsheim in Bigge ein Tandem. Die in den jeweiligen Reallaboren und von den dortigen Tandems erzielten Ergebnissen wurden im Projektverlauf mit den anderen Kooperationspartnern geteilt, um sie in den übrigen Reallaboren zu übertragen.
Wichtige Merkmale von Reallaboren sind:

  • Ihr Beitrag zu Transformationsprozessen,
  • Ihre realweltlichen Experimente als Forschungsmethode,
  • Ihr transdisziplinärer Forschungsansatz,
  • Die Erweiterung der Ergebnisse (realweltliche Interpretation und Einordnung),
  • Die Übertragung von Ergebnissen, beispielsweise auf andere Orte,
  • Schaffung eines Lernortes auf wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene.
  • Mit- und voneinander Lernen

Werden in diesem Kontext die Einführung des Bundesteilhabegesetzes und die sich daraus ergebende weiteren Veränderungen und neuen Fördermöglichkeiten wie dem Budget für Arbeit als gesellschaftlicher Transformationsprozess bei der Inklusion von Menschen mit Behinderung angesehen, so erscheint das Reallabor eine vielversprechende Methode. Zumal sie auch den „Geist“ der UN-BRK aufgreift, indem beispielsweise Einrichtungen wie eine WfbM und Menschen mit Behinderungen nicht allein als Forschungsobjekte gesehen werden, sondern sie sind Kooperationspartner. Mittels dieses partizipativen Ansatzes wird gemeinsam mit Ihnen geforscht, nicht über sie.

Die Beteiligten am Reallabor im Projekt BfA-Gelingt:

  • Menschen mit Behinderungen
  • Wissenschaftler:innen
  • Mitarbeiter:innen der Projektpartner (WfbM, BBW, BFW)
  • Arbeitgeber:innen
  • institutionelle Vertreter (z.B. eingliederungshilfeträger)
Grafik über die Wissensbereiche (System-, Ziel- und Transformationswissen) im Reallabor

Durch den Reallaboransatz Inklusion optimieren

Durch den Reallaboransatz werden verschiedene handelnde Partner aus Theorie und Praxis zusammengebracht. Gerade im Zusammenhang mit einer Leistung wie dem Budget für Arbeit und seinen beteiligten Akteuren verdeutlicht den Bedarf eines lebensweltlichen Ansatzes. Trotz allgemeiner rechtlicher Rahmen ergeben sich länderspezifische Besonderheiten. Hinzu kommt die individuelle Situation von Menschen mit Behinderungen und der regional unterschiedliche Arbeitsmarkt. Die komplexe Situation muss greifbar gestaltet werden. Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen können helfen. Wie diese ausgestaltet werden müssen, kann im Rahmen von Realexperimenten erforscht und optimiert werden.
Reallabore können dazu beitragen, dass

  • belastbares Wissen zur Lösung realweltliche Probleme erarbeitet wird,
  • Lösungsansätze in der Praxis Anwendung finden und erprobt werden sowie
  • Erkenntnisse in andere Kontexte übertragen werden.

 All diese drei Ebenen werden im Projekt BfA Gelingt berücksichtigt. Mittels Literaturrecherche, Interviewauswertungen und Berücksichtigung abgeschlossener und laufender Projektergebnisse anderer Forschungsvorhaben wird belastbares Wissen aufgegriffen und gebildet. Erfahrungen aus und mit etablierteren Forschungsmethoden können auf das Thema Inklusion auf den allgemeinen Arbeitsmarkt mit dem Budget für Arbeit übertragen werden und auf die einzelnen Projektstandorte (Reallabore) angewendet werden. Lösungsansätze können direkt in der Praxis erprobt und auf andere Reallabore/Projektstandorte übertragen werden. Darüber hinaus werden bereits implementierte Ansätze aus der Praxis wie beispielsweise die Aktion „Schichtwechsel“ für die gezielte Verbindung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt genutzt und in die vorbereitende Netzwerkstruktur vom Budget für Arbeit integriert.

Das Reallabor bringt Erfahrungen und Erkenntnisse aus Forschung und Praxis gleichberechtigt am Ort des Geschehens zusammen und trägt damit zu einer multidimensionalen Lösungsstrategie bei und kann in dessen Folge selbst als ein Erfolgsfaktor auf dem Weg eines gelingenden Budgets für Arbeit angesehen werden.

Allgemeine Ausgangslage

Um zu wissen, welche Möglichkeiten sich einem im Rahmen des Budgets für Arbeit bieten, ist die Bestimmung des Status Quo unerlässlich. Allein die Tatsache zu wissen, ob man die Kriterien des BfA zum Zeitpunkt X erfüllt, kann viel Zeit und Ärger sparen.


Mehr zur allgemeinen Ausgangslage

Vorgehensweise in den Reallaboren

Die im Projekt BfA-Gelingt eingerichteten Reallabore widmen sich verschiedenen Schwerpunktthemen und stellen diese im Sinne von Best Practice Beispielen dar. Der Weg zum Budget für Arbeit wird auf diese Weise von verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.

Mehr zur praktischen Umsetzung in den Reallaboren

Besondere Methoden

Zur Analyse der Ausgangslage können verschiedene Methoden genutzt werden. Mit einer Sozialraumanalyse und der Auseinandersetzung mit digitalen Medien können wichtige Merkmale für den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt identifiziert werden.

Mehr zu besonderen Methoden im Zusammehang mit dem BfA
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