Der Erfolg vom Budget für Arbeit wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst
Gelingensbedingungen für ein Budget für Arbeit sind ganzheitlich zu betrachten und beginnen nicht erst bei der Antragsstellung. Das wäre viel zu spät. Die Auseinandersetzung mit dem Budget für Arbeit im Rahmen des Projektes BfA-Gelingt verfolgt nicht nur einen ganzheitlichen Ansatz, sondern bringt durch den Reallaboransatz auch Wissenschaft und Praxis zusammen. Ähnlich der Methode der teilnehmenden Beobachtung handelt es sich um eine teilnehmende oder partizipatorische Forschung. Näheres erfahren Sie im Abschnitt Reallabor. Die im Projekt beteiligten Einrichtungen können durch ihre Beteiligung direkt am Erkenntnisprozess teilhaben und von den Ergebnissen profitieren. Durch die Nähe zur Wissenschaft profitieren sie und die Menschen mit Behinderungen in den Einrichtungen zudem von neuen Impulsen, die direkt mit entsprechenden Fachleuten für ihren einrichtungsbezogenen Praxisbezug diskutiert und optimiert werden können.
Auf dieser Basis lassen sich neben den nachfolgend beschriebenen Ebenen und Unterpunkten für das Gelingen des Budgets für Arbeit auch wichtige Kernbereiche benennen, die im Weiteren auf gesonderten Unterseiten näher beschrieben werden. Hierzu zählen der bereits benannte Reallaboransatz, ein modulares Beratungskonzept, um den Bedarfen der jeweiligen Zielgruppe gerecht zu werden, als auch die in diesem Zusammenhang unerlässlichen sozialen Komponenten Netzwerke und Kommunikation.
Jede direkt am Prozess des Budgets für Arbeit beteiligte Person oder auf deren Struktur Einfluss nehmende Person kann zum Gelingen beitragen und in dessen Folge einen Beitrag zur Inklusion leisten.
Verschiedene Ebenen von Gelingensbedingungen für Inklusion auf dem Arbeitsmarkt
- Motivation auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten zu wollen
- Erwartungshaltung (Unter-/Überforderung, Enttäuschung etc.)
- Berufliche Kompetenzen, inklusive Softskills (erkennen, fördern, nutzen)
- Veränderungsbereitschaft, ggf. Umzugsbereitschaft
- Unterstützungsangebote (erkennen, nutzen)
- Kurz-, mittel- und langfristige Ziele (benennen, verfolgen, erreichen ggf. unter Zuhilfenahme von Zielerreichungsskalen)
- Einbindung ins Team (Gleichberechtigung, Betriebsklima, soziale Akzeptanz, Anti-Diskriminierung, Inklusionskultur etc.)
- Realistische Anforderungen/Erwartungen (keine Unter-/Überforderung, es gibt verschiedene Formen der Behinderung)
- Tätigkeitspassung: Tätigkeit vs. Beruf, Jobcarving, innerbetriebliche Förderung etc., ggf. Arbeitsplatz an behinderungsbedingte Einschränkungen anpassen
- Personalgewinnung (Fokus auf die Menschen mit ihren Fähigkeiten, nicht auf die Behinderung)
- Nutzung einfacher/leichter Sprache
- Feste Ansprechpartner und Bezugspersonen
- Geduld (Sich bewusstwerden, dass auch Menschen ohne Behinderung Anleitung, Einarbeitungszeit, Tätigkeitspassung etc. benötigen.)
- Arbeitszeit (Vollzeit vs. Teilzeit, starres Arbeitszeitmodell vs. Flexibles Arbeitszeitmodell, Schichtarbeit vs. keine Schichtarbeit, Saisonarbeit vs. keine Saisonarbeit etc.)